Mit Abstand war heute das
aufregendste und mit Sicherheit zeitweise auch das frustrierendste Treffen
unserer bisheriger Sitzungen. Nach der Begrüßungsrunde ging es gleich weiter
mit der Teamsitzung. Weil uns dabei noch die Routine fehlt, wurde noch mal
alles Wichtige in Hinblick auf die Organisation und den Inhalt der Teamsitzung gemeinsam
wiederholt. Für die einzelnen Regeln hat sich jeweils ein „Beauftragter“
gefunden, um gleich einzuschreiten, falls wir uns verzetteln (siehe Bild).
Unter anderen wurde verkündet, dass wir schon drei Autos für die Reise zur
Verfügung haben und dass uns auch schon Schulen zugesagt haben! Man kann sich
bestimmt vorstellen, wie wir uns gefreut haben! Danach kam die Zeit der Secret
Activity! Nach einer Blitz-Aufräumaktion haben wir unsere Sachen geschnappt und
haben uns draußen versammelt. Laura hat sich wieder im Schweigen geübt und so
ging die Reise los. Das heißt, eigentlich war es nur ein kleiner Fußmarsch über
den Campus. Ziel war schließlich das Chemie/Biologie-Haus, wo wir von Tim
erwartet wurden. Tim hat in Berlin bei einer Lernreise mitgemacht und sich
bereit erklärt für uns ein bisschen was vorzubereiten. Heute durften wir uns als
Team unter Beweis stellen. Schwerpunkt lag also auf der Zusammengehörigkeit,
unserer Teamfähigkeit und unserem Teamgeist! Da unsere Gruppe sehr divers ist,
war dies keinesfalls einfach.
Spielerisch und voller Elan begannen wir unter
Instruktion von Tim mit der
ersten Aufgabe. „Roll-the-Ball“ oder auch „Magic Ball“ nannte sich das erste
Teambuildinggame. Hierbei erhielt jeder Teilnehmer eine halbierte, ausgehöhlte
Baumbusstange, in der ein Ball mit etwas Geschick von Partner zu Partner
weitergereicht wurde. Mit äußerster Konzentration rollte der Ball im
Uhrzeigersinn oder auch gegen den Uhrzeigersinn einige Runden herum. Dabei
bekamen wir ein Gefühl, wie der Nachbar den Ball aufnimmt. Das war noch leicht
und wir wollten schnell die Schwierigkeitsstufe erhöhen. Vor dem nun folgenden
Parkour wurden zwei Spielteilnehmern die Augen verbunden und zwei weitere an
den Füßen aneinander geknotet. Als Team mussten wir auf unsere „gehandicapte“
Spieler achtgeben und gut kommunizieren, sodass der Ball in der Bahn blieb. Wir
schafften es, unsere Kugel von einer Seite des Foyers bis zur anderen zu
befördern. Die erste Aufgabe war somit gemeistert.
Sodann gab es ein weiteres Spiel: „Sumpfmonster“. Jeder Spieler bekam eine
Teppichfliese. Es galt, gemeinsam den Sumpf, in dem das Sumpfmonster wohnt, auf
diesen Fliesen zu überqueren. Die Fliesen mussten sofort nach dem Hinlegen
betreten werden, sonst gingen sie unter - auch wenn sie zwischenzeitlich
verlassen wurden. Fiel jemand in den Sumpf oder berührte ihn mit irgendeinem
Körperteil, "fraß" das Sumpfmonster ihn und spuckte ihn beim Start
wieder aus. Das war durchaus frustrierend, denn die Ersten, die schon fast am
Ziel des ca. 7m langen Sumpfes gerutscht waren, wieder zurück mussten und die
Fliesen verschwanden. Zudem kam auch noch eine Strafe, so ist eine Teilnehmerin
„erblindet“ (verbundene Augen) und zwei andere mutierten zu einem „Dreibein“
(zusammengebundene Beine). Mittlerweile hatten wir zu wenige Fliesen, sodass
wir in einer kleinen Pause überlegen mussten, wie man besser gemeinsam rüber
kommt und dann noch mal neu starten. Noch dazu kam der Zeitdruck, weil zwei Gruppen gegeneinander antraten, um auf
die kleine Insel in der Mitte des Sumpfes zu gelangen.
Dank unserer Anstrengung
gelang uns letztendlich die Ankunft. Nun hieß es, von der kleinen, beengten
Insel auf die andere Seite des Sumpfes zu gelangen (siehe Bild). Mit etwas Erbarmen des
Sumpfmonsters und talentierten Rap-/Gesangseinlagen unserseits erhielten wir
einige der vorher verloren geglaubten Fliesen zurück. Der Rest des Sumpfes war
noch schwieriger zu überqueren. Denn nun durften wir auf den Teppichresten
nicht mehr herumrutschen. Die Strafen wurden nicht aufgehoben, also mussten wir
auf unsere blinden bzw. in Paaren aneinander geketteten Schützlinge besonders
aufpassen. Nach einer wirren Absprache hatten wir die bahnbrechende Idee. In
einer Reihe aufgestellt, bildeten wir eine Art Brücke, worauf die Spieler nach
und nach über den Sumpf kamen. Freudenjubel erhalte das Foyer, sobald jeder sicher
das Feuchtbiotop überquert hatte (siehe Bilder).
Nach einer kleinen
Verschnaufpause startete die dritte und letzte Herausforderung unserer heutigen
Sitzung. Wir Studenten wurden in
diesem Spiel zu Hühnern degradiert, die unbedingt alle aus ihrem Hühnerstall
ausbrechen wollten. Vier „Elektrozäune“ (natürlich keine echten!) mit
unterschiedlichen Höhen umzingelten die Hühner. Über jeden Zaun durfte nur eine
bestimmte Anzahl von Hühnern herüber. Dabei durfte der Zaun nicht berührt
werden, da sonst die Alarmanlage losging und alle Hühner wieder eingepfercht
wurden. Einige von den Zäunen waren höher als Manns-hoch, somit war die
Überquerung nicht ohne. Wir benötigten so viele Anläufe, sodass das
Frustrationslevel so sehr absackte, dass einige von uns die Flinte schon ins
Korn geworfen zu haben schienen. Doch die Motivation in uns wurde wieder geweckt,
sobald wir uns sammelten und ganz konkret absprachen wie und mit welcher
Methode wir die Zäune zu überqueren haben. Das stellte sich als das A und O bei
dieser Aufgabe heraus, da wir, wie die aufgescheuchten Hühner, alle unser
eigenes Ding gemacht und uns nicht zugehört hatten.
Müde und erschöpft doch mit
noch so viel mehr Freude, beglückwünschten wir unsere gemeisterte Aufgabe am Ende. Abschluss bildete eine Feedbackrunde, in der wir unsere Top- und Flop-Momente des heutigen Treffend miteinander geteilt haben. Wir nahmen aus dieser Sitzung viel mit. Wir werden schließlich bald
eine große Reise antreten - als Team selbstverständlich! Perfekt ist niemand.
Aber als Team können wir am meisten herausholen, wenn man sich gezielt
abspricht und aufeinander achtgibt, dann haben wir die Chance auf Erfolg. So wie
an diesem Tag. Aufgeben ist keine Lösung!
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